Katharina Horn
Solomutterschaft
Ein Definitionsversuch
Denn manchmal brauchen wir Begriffe, um etwas zu beschreiben, um uns zu verorten, um diskutieren zu können.
Wie erklärt Ihr Euren Weg der Familiengründung?
Solomutterschaft, Einelternschaft, Solomamaschaft, Co-Elternschaft, Single Mother By Choice, … es gibt viele Begriffe, die derzeit kursieren. Ein gutes Zeichen, denn diese Familienform wird bekannter. Aber manchmal kann es auch zu Verwirrungen führen.
„Oh du bist eine Solomama – ja das tut mir leid – zahlt er denn wenigstens Unterhalt? … Du bist also freiwillig alleinerziehend? … Ihr wohnt nicht zusammen?
Solomütter* kennen diese Fragen und müssen ihre Art der Familiengründung oft Anderen gegenüber erklären. Vor allem Menschen, die bisher gar keine Berührung mit dieser Thematik hatten, stellen solche Fragen, die so vielen Solomüttern ein Stirnrunzeln abverlangen. Sagst Du lieber Single-Mom? Oder verwendest Du einen ganz anderen Begriff? Wie erklärst Du Deinen Familientyp?
Ich bin Kinderwunschberaterin und berate alleinstehende Frauen* mit Kinderwunsch. In meiner Beratung, in den E-Mails und in den Vernetzungstreffen – immer wieder, wenn ich Veranstaltungen bewerbe oder Infos verteile, heißt es:
- Bin ich hier richtig?
- Passe ich hier auch rein?
- Ich weiß nicht, ob ich hier hingehöre. Bei mir ist das so…
- Was ist also eine Solomama?
Begriffshistorie Single Mothers By Choice und Solomamas
Für den Bereich der alleinstehenden Frauen kursierte in den letzten Jahren der Begriff der Single Mothers by Choice oder Single Moms by Choice – sowohl im Internet als auch in den (wenigen) Büchern z.B. Single Mothers by Choice: A Guidebook for Single Women Who Are Considering or Have Chosen Motherhood (Mattes, 1994). So schreibt Mattes auf S. 4:
„A single mother by choice is a woman who starts out raising her child without a partner. She may or may not marry later on, but at the outset she is parenting alone“
Auf der offizielle Seite SMC des von Jane Mattes 1981 gegründeten Vereins mit heute über 30000 Mitgliedern wird eine Single Mother By Choice noch weiter definiert als eine Frau, die darüber nachdenkt oder sich dafür entschieden hat, eine alleinerziehende Mutter zu werden und sich darüber bewusst ist, zumindest am Anfang alleiniger Elternteil ihrer Familie zu sein.
Im deutschsprachigen Raum hat sich in den letzten Monaten eher der Begriff der Solomamas etabliert. Insbesondere durch ihre vielen Auftritte in Netz, Funk & Fernsehen trägt Hanna Schiller mit ihrem Blog Solomamapluseins dazu bei, diese Familienform in das öffentliche Leben zu tragen und bekannt zu machen. Der Begriff der Solomama hat sich im Internet schnell verbreitet und viele Frauen können diese Bezeichnung gut annehmen.
ABER: Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass es auch Frauen gibt, die sich durch diesen Begriff nicht oder nicht ausreichend angesprochen fühlen: Frauen, die eine private Samenspende empfangen haben und Co-Mamas. Diese Frauen entscheiden sich ebenfalls bewusst dafür, sich ihren Kinderwunsch als alleinstehende Frau zu erfüllen. Der Unterschied besteht darin, dass der Samenspender bekannt ist und im Vorfeld die Häufigkeit der Kontakte und Aufgaben bis hin zur Übernahme einer aktiven Vaterrolle zumindest geplant werden kann.
Der Begriff der Solomutterschaft
Während der engen Zusammenarbeit mit meiner geschätzten Kollegin Jennifer von Planningmathilda gelangten wir zu der Idee, einen allgemeingültigen Begriff zu definieren. Bei der Definition des Begriffs der Solomutterschaft handelt es sich um einen Vorschlag, der alle möglichen Konstellationen der Familiengründung zusammenfasst, sofern es sich um eine bewusst gewählte Entscheidung für diesen Weg handelt, den die zumeist alleinstehende Frau ohne einen Partner antritt. Dabei stellt Solomutterschaft – unserem Vorschlag folgend- einen Überbegriff dar. Solomamas wie auch Co-Mamas sind demnach Solomütter.
Solomutterschaft bezeichnet die Familienform einer Frau*, die einen alternativen Weg der Familiengründung wählt. Dabei trifft sie allein diese Entscheidung, unabhängig davon, ob sie sich in einer Partnerschaft befindet oder nicht. Sie entscheidet sich dafür, nicht mit dem biologischen Vater in einer festen Partnerschaft zu leben. Das Kind wird entweder durch Geschlechtsverkehr oder durch eine Samenspende gezeugt, die sowohl von einem anonymen Samenspender, einer Samenspende von einer Samenbank, einer offenen Privatspende, als auch von einem Co-Vater oder einem Väterpaar kommen kann. (Horn & Sutholt, 2021).
Was alle Solomütter gemein haben: In Abgrenzung zu einer klassisch Alleinerziehenden haben sie sich bewusst für diesen alternativen Weg der Familiengründung entschieden. „Ja – ich mache das allein, ohne Partner!“ Dabei geht es nicht lediglich um die technische Durchführung, sondern es geht auch um die (emotionale) Abwesenheit eines Partners. Es fehlt die Beziehung zu einer Person, die traditionell, aber wohl auch eher idealtypisch, zu gleichen Anteilen am Kinderwunschweg beteiligt ist.
Solomütter sind mutig
Diesen Weg zu gehen, das bedeutet Mut aufzubringen, oft bedeutet es auch erst einmal trauern. Viele Frauen müssen sich erst von dem Ideal verabschieden. Wie absurd es ist, dass dieses Familienvorbild noch so sehr priorisiert wird, betont z. B. Christina Mundlos in Ihrem 2017 erschienenen Buch „Dann mache ich es halt allein – Wenn Singlefrauen sich für ein Kind entscheiden und so ihr Glück selbst in die Hand nehmen“. Das klassische Modell einer Kleinfamilie ist gar nicht so alt, wie es uns die Medien stets suggerieren. Sie kritisiert:
„Gerade diese traditionalistischen Vorstellungen sind nicht nur falsch, sondern führen auch dazu, dass Alleinerziehende und Single-Mums von manchen Menschen schief angesehen werden.“ [Mundlos, S. 30].
Wenn man also Solomüttern eine Eigenschaft zuschreiben möchte, dann ist es der Mut. Vielen Frauen fällt es schwer, sie überlegen lange und gründlich, ob sie diesen Weg gehen. Und nach der Frage nach dem „ob“, kommt die Frage nach dem „wie“ oder genauer gesagt: in welchem Ausmaß der Spender oder (Co-)Vater sich an der Erziehung, dem Umgang, aber auch dem Unterhalt beteiligt und in welcher Form überhaupt ein Kontakt zum Spender aufgebaut wird oder werden kann. Denn darin unterscheidet sich der Kinderwunschweg der Solomamas von dem der Co-Mamas.
Die zwei Pole: Solomamaschaft und Co-Elternschaft
In der von uns zur Definition entworfenen Übersichtsgrafik kann man die beiden Familientypen „Solomama(schaft)“ und „Co-Elternschaft“ als sich gegenüberstehende Pole auf einem Spektrum möglicher alternativer Kinderwunschwege verstehen. Wir wollen hier keine dauerhafte Festlegung treffen, sondern das Spektrum aufzeigen, welchen Weg eine Solomutter gehen kann.
Dieses Spektrum beschreibt hier die Intensität des Umgangs und Kontakts zum Spender bzw. Co-Vater. Von einer ausgeglichenen Aufteilung im Wechselmodell bis hin zu keinem Kontakt und nicht einmal Kontaktinformationen des Spenders auf der anderen Seite.
Je nachdem, für welches Familienmodell sich die Frau entscheidet, wird sie sich begrifflich eher als Solomama oder eher als Co-Mama verorten. Das kann sich später auch nochmal ändern. Es handelt sich dabei immer nur um eine aktuelle Betrachtung. Manchmal ändert sich das Verhältnis zueinander (und daraus können neue Rechte oder Pflichten resultieren) und manchmal ändert sich die innere Einstellung. Schau hierzu auch in diesen Artikel und verfolge die Rolle des Spenders Mihai, der u.a. Laura seinen Samen spendet.
Der Weg der Solomama (Solomutter nach Samenspende)
Die allermeisten Frauen (so erlebe ich es in meiner Beratung) wählen den Weg, eine Solomama zu werden.
Eine Solomutter nach Samenspende bezeichnet eine Solomutter, die ein Kind per Samenspende bekommen hat. Diese Spende hat sie entweder von einem Privatspender oder einer Samenbank erhalten bzw. erworben. Während bei einer privaten Samenspende der Samenspender persönlich bekannt ist und nach Absprache auch bestimmte Aufgaben und Pflichten übernehmen kann, ist der Samenspender über eine Samenbank in den allermeisten Fällen zunächst unbekannt. Je nach der landestypischen Gesetzgebung des Behandlungslandes erhält das durch die Samenspende gezeugte Kind später entweder die Möglichkeit, die Kontaktinformationen des Spenders zu erfahren und ihn auf Wunsch kennen zu lernen – oder es erfährt nie, von wem es abstammt. (Horn & Sutholt, 2021)
Der Weg der Solomama führt meistens über die Behandlung in einer Kinderwunschklinik. Neben der medizinischen Kontrolle hat diese Form der Familiengründung zwei entscheidende Vorteile:
Erstens haben die Kinder (sofern die Kinderwunschbehandlung in Deutschland stattgefunden hat) die rechtlich abgesicherte Möglichkeit, die Identität des biologischen Erzeugers zu erfahren. Auch wenn er sich später gegen einen Kontakt entscheiden kann, ist das BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) zur Herausgabe der Daten aus dem Samenspenderegister an das Kind ab 16 Jahren (und in begründeten Fällen auch an die Mutter) verpflichtet (§ 10 Abs. 1, Abs. 3 SaRegG). Diese Möglichkeit ist so immens wichtig und stellt einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung und Verflechtung reproduktionsmedizinischer Möglichkeiten mit dem Bereich des Familienrechts bzw. für die Rechte der Kinder dar. Denn wie uns der Verein Spenderkinder e. V. immer wieder aufzeigt, haben die Kinder, die aus einer Samenspende entstanden sind den Wunsch und erachten es als ihr Grundrecht, etwas über ihre Abstammung, über ihren biologischen Vater zu erfahren, ihr Recht auf Identität.
Zweitens werden durch diesen Weg alle Unterhalts- und Erbansprüche sowie Ansprüche auf das Sorgerecht durch den Samenspender ausgeschlossen, denn der Samenspender kann per Gesetz nicht als Vater des Kindes festgestellt werden (§ 1600d Abs. 4). Mit dem Weg über die Kinderwunschklinik können sich die Frauen insofern dagegen absichern, dass der Spender später sein Recht auf Umgang oder sogar Elterliche Sorge einklagt. Denn es ist schwer jemanden zu finden und ihm so viel Vertrauen zu schenken. Ein Schritt, den viele Frauen nicht gehen möchten oder können.
In seltenen Fällen wird eine ausländische Kinderwunschklinik gewählt, die eine anonyme Samenspende ermöglicht. Dies ist in Deutschland verboten, ebenso wie die Eizellspende oder Leihmutterschaft.
Auch eine Heiminsemination ist möglich. Hier können sich die Frauen das Sperma nach Hause schicken lassen und sich selbst einführen. Jennifer hat hierfür übrigens einen interessanten Artikel verfasst.
Aufgrund der Erfassung über das Samenspenderegister können wir in Deutschland nicht von einer anonymen Samenspende sprechen, auch wenn sich diese Begrifflichkeit noch in so manchen Köpfen festgesetzt hat. Anders als anonyme Spenden, kann man sie als „halboffen“ bezeichnen, da zwar die Kontaktdaten an das Kind herausgegeben werden können. Aber, wenn der Spender sich gegen einen Kontakt entscheidet, verbleiben bei dem Kind lediglich die Kontaktdaten. Bei manchen Samenbanken, wie z.B. Sellmer Diers kann sich der Spender erst später für die Bekanntgabe seiner Identität und für einen Kontakt mit seinem Kind entscheiden. Auch diese Form der Spende kann man als halboffene Samenspende bezeichnen.
Der Weg der Co-Mama
Während es bei einer Solomama eher darum geht, auf welche Art bzw. ob überhaupt ein Kontakt zum Samenspender hergestellt werden kann, dreht es sich bei der Co-Mama eher um die Fragen, wie häufig der Kontakt stattfindet und welchen Anteil an der Erziehung und Versorgung der Co-Vater übernimmt. Die „Spende“ kann hier als offene Spende bezeichnet werden, denn der biologische Vater ist in jedem Fall bekannt.
Eine Solomutter in Co-Elternschaft hat sich unabhängig von einem festen Partner dazu entschieden, eine Familie zu gründen. Gezeugt wird das Kind nicht von einem Samenspender, sondern von dem designierten Co-Vater. Dieser ist bereit, am Leben des Kindes in seiner Vaterrolle teilzunehmen, eine feste Partnerschaft mit der Mutter ist nicht vorgesehen. Die Intensität des Kontaktes wird von den Co-Eltern im Vorhinein besprochen. Die Aktivität des Vaters reicht von dem Kind bekannt sein mit wenig Umgang ohne Pflichten und Rechte (Onkelrolle) bis zum gleichberechtigten Elternteil im Wechselmodell mit geteiltem Sorgerecht, finanziellen Pflichten und Unterhalt. Dem Kind ist er immer als der Vater bekannt.(Horn & Sutholt, 2021).
Wenn sich eine Frau dafür entscheidet, den Samenspender an der Erziehung zu beteiligen, dann kann Co-Elternschaft ein Weg sein. Ist der Samenspender bereit, eine aktive Vaterrolle zu übernehmen, teilt er sich als Co-Vater mit der Co-Mutter z.B. die elterliche Sorge, den Umgang und die aktive Betreuung. Aber auch hier gibt es Abstufungen, wie viele Aufgaben und Verpflichtungen der Co-Vater übernimmt.
Der Vorteil besteht bei diesem Weg, dass das Kind die Chance hat, frühzeitig seinen Co-Vater kennen zu lernen und mit ihm aufzuwachsen. Eine rechtliche Verbindlichkeit kann durch eine Vaterschaftsanerkennung hergestellt werden. Manche Co-Eltern einigen sich aber auch, indem sie Verträge aufsetzen, wobei diese Verträge im Zweifelsfall keine rechtliche Sicherheit darstellen.
Alle näheren Infos zu Co-Elternschaft findest Du auf der Seite von planningmathilda.com. Lies auch unbedingt ihren Blogartikel zu unserer gemeinsamen Definition von Solomutterschaft.
Der Weg der privaten Spende
Überlegt eine Frau nun, eine Solomutter zu werden, dann hat sie die Wahl, ob sie einen Spender über eine Samenbank wählt – dann ist sie ganz klar auf dem Weg, eine Solomama zu werden – oder, ob sie einen privaten Spender wählt. Schon allein aufgrund der Kosten und dem Wunsch, dass das Kind später seinen biologischen Vater kennen lernen kann, entscheiden sich Frauen manchmal für eine private Samenspende. Hierfür lernen sie Wunsch-Spender über verschiedene Internetportale- oder Foren kennen, oder sie fragen Jemanden aus ihrem Freundeskreis.
Dieser Weg steht rechtlich auf wackligen Beinen, vielmehr auf Stelzen, denn eine rechtliche Absicherung gibt es hier nicht. Viele Frauen treffen hier bestimmte Vereinbarungen, die aber keine rechtliche Wirkung haben. Es schwebt immer die Möglichkeit mit, dass der Samenspender doch versucht, eine Feststellung der Vaterschaft zu erwirken. Ein hohes Risiko, dafür aber eine sehr kostengünstige Alternative.
Doch nicht nur eine Solomama kann den Weg der privaten Samenspende gehen. Auch eine Co-Mama geht immer auch den Weg einer privaten Samenspende. Der Unterschied besteht hierbei eben nur in den klar vereinbarten festgelegten gemeinsamen Bestimmungen. Jedoch sind hier die Übergänge fließend. So haben Frauen bei manchen Kinderwunschpraxen neuerdings auch die Möglichkeit, mit dem Sperma eines ihnen bekannten Spenders in Form einer Exklusivspende und über den Weg über eine Kinderwunschklinik schwanger zu werden. Durch den Weg über die Kinderwunschklinik können so Unterhalts- und Sorgerechtsansprüche von Anfang an ausgeschlossen werden, obwohl der Spender bekannt ist.
Eine weitere Dimension: Partnerschaft
Manchmal befinden sich die Solomütter aber auch in einer Partnerschaft. In diesem Fall ist der Partner nicht bereit (oder in der Lage), sich an der Familiengründung zu beteiligen. Auch wenn diese Konstellation zunächst herausfordernd für die partnerschaftliche Beziehung ist, stellt dieser Weg für immer mehr Frauen einen Weg dar, ihren Traum vom Kind zu erfüllen, ohne die eigene Beziehung beenden zu müssen. Solomutterschaft heißt also nicht zwingend, dass sich die frau nicht in einer Partnerschaft befindet, nur, dass der Partner sich nicht an der Erfüllung des Kinderwunsches beteiligt.
Fließende Übergänge
Wie unsere Erfahrungen und Recherchen ergeben haben, gibt es immer wieder an dem einen oder anderen Punkt Berührungspunkte und sogar Überschneidungen. Wir wollen keine festen Schubladen aufziehen, wir wollen Orientierungskategorien offenlegen. Am Ende muss sich jeder Begriff auch für den eigenen Weg stimmig anfühlen. Unser Anliegen ist es, dass jede Frau sich selbst auf dem Spektrum verschiedener Familienformen verortet. Die einzige Schublade, die wirklich alle Fächer vereint bzw. zusammenfasst, das ist unseres Erachtens die Solomutterschaft.
Viele Wege führen also nach Rom
Diese Ausführungen sollen aufzeigen: Es gibt viele Wege, wie sich frau heute ihren Weg zum Wunschkind erfüllen kann. Unter Solomutterschaft verstehen wir also eher ein Spektrum an verschiedenen Familienformen. Sie alle haben ihrer eigenen Vor- und Nachteile. Kein Weg ist „der beste“. Jeder Weg muss mit den eigenen Wert- und Moralvorstellungen abgeglichen werden. Angehende Solomütter können die verschiedenen Wege z.B. in meiner Beratung reflektieren und auf die eigene Passung überprüfen.
Fazit: Solomutterschaft- eine integrative Betrachtung
Unsere Definition der Solomutterschaft stellt einen Versuch dar, einen integrativen Begriff zu etablieren, bei der sich jede (angehende) Solomutter wiederfindet. Denn was alle gemein haben: Es geht darum, diesen Weg abseits traditioneller und konventioneller Vorstellungen einzuschlagen. Diese Entscheidung wird bewusst getroffen. Ein Kind zu zeugen, ohne mit dem biologischen Vater in einer Beziehung zu sein. Keine Vater-Mutter-Kind-Familie zu gründen. Vielleicht eine Mutter-Kind-Familie, vielleicht eine Co-Mutter-Co-Vater-Kind-Familie. Vielleicht eine Mutter-Kind-Spender-Familie, vielleicht …
Mit dem Anliegen, einen Begriff zu definieren, möchten wir daher einen Beitrag dafür leisten, dass Solomutterschaft in der Gesellschaft als eine ganz normale Familienform etabliert wird. Um einen Anfang zu machen, brauchen wir einen Namen bzw. einen Begriff. Denn wenn die Menschen wissen, worüber sie sprechen, wenn sie Worte dafür haben, ist es nicht mehr eine halbdurchsichtige Blase – es ist anfassbar und dann können auch Skeptiker und Zweifler besser damit umgehen. Um einen wichtigen Diskurs führen zu können, müssen wir erst einmal wissen, worüber wir sprechen.
*Alle in diesem Artikel und in den Definitionen gewählten Bezeichnungen gelten ebenso für trans- und inter- sowie nicht-binäre Personen.
Fachartikel beim Deutschen Verein
Ich freue mich sehr, dass wir einen entsprechenden Fachartikel beim Nachrichtendienst des Deutschen Vereins veröffentlichen durften. Du kannst du das Heft von November 2021 für 3,30€ per Email bei Tatjana Hally bestellen: hally@deutscher-verein.de.
ISSN 0012-1185, Ausgabe 11/2021
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